6
Apr
2012

Champs Elysees

Ich lungerte in der Champs Elysees herum, es war ein sonniger Tag, ich schaute mir die Geschäfte an vor allem der offizielle Nike laden interessierte mich, PSG (Paris Saint Germain) der pariser Vorzeigefussballklub trug damals Nike und da war der offizielle Shop.

Ich bin immer ein Girondins Bordeaux Fan gewesen. Seit 1984 um genau zu sein. Damals spielte die französische Nationalmannschaft einen romantischen, einen sehr ansehnlichen Fussball mit sehr viel Spielwitz, kreativität und mit grosser Vitalität...und Girondins Bordeaux stellte damals die meisten Nationalspieler. Wie dem auch sei, für Bordeaux Fans ist Paris Saint Germain ein rotes Tuch. Ich ging nicht rein.

Neben dem Laden war ein Strassencafe direkt an der Strasse, ein sehr belebter laden, viele sassen draussen, viele drinnen aber man hatte nicht das Gefühl dass die Bedienung grossem Stress ausgesetzt war. In Frankreich nimmt man sich für den Kaffee Zeit, man macht es sich gemütlich und es kann ewig dauern bis die Gäste wieder was neues bestellen, bezahlen und die Tische wieder freimachen.

Ich setzte mich hin und bestellte einen einfachen Kaffee und ein Mineralwasser. In der Zeit machte ich die Beine unterm Tisch lang und schaute mich ein bisschen um. Ein Typ, ein einziger Typ stach heraus: Ein Nordafrikaner. Er hatte die typischen Merkmale vieler Menschen die aus dieser Region stammen: eine wenig behaarte braune Haut, etwas hervorgehobene Wangenknochen, verhältnismässig kleine Augen, kurze extrem gelockten Haare und ein Schnurbart. Ein Berber eben.

Der Mann war hager und klein, hatte eine dunkelblaue Stoffhose und ein weisses karriertes Hemd. Seine braunen ausgelatschten Schuhe trug er augenscheinlich nur damit er nicht barfuss laufen musste. Er hatte die Fersen umgeklappt und holte die wenig princkelnd aussehenden Füsse immer wieder aus den Schuhen heraus, kratzte sich mit den Zehen die jeweils andere Wade und schob die Füsse wieder in den Schuh.

Als die etwas pummelige Bedienung mit blonden Haaren und Brille rauskam um die Bestellung aufzunehmen, fingen sie beide an sich gegenseitig zuzulächeln. Der Mann hatte herrliche weisse Zähne obwohl er insgesammt ein ziemlich hässlicher Typ war. Ich konnte aus der entfernung nicht verstehen was er ihr zugeflüstert hatte, und warum er lachte und wieso die Bedienung rot wurde und lächelte. Sie ging wieder rein und da erst begann die richtige Arbeit:
Der Typ fing an seine Eier und den Schwanz nach rechts zu schieben und zog danach die Hose etwas weiter hoch so dass da nun schon ein kleiner Hügel zu sehen war. Die Bedienung kam wieder und brachte sein Kaffee, warf ein Blick auf seine Hose und lächelte abermals, und er lächelte sowieso. Ich warf auch ein Blick dahin und musste auch ein wenig schmunzeln. Der Mann der bestimmt 10 Jahre älter war als die junge Bedienung, war sehr unbekümmert und interessierte sich null für die Reaktion anderer sondern nur für die blonde Frau die augenscheinlich auch nicht ganz abgeneigt war. Der hügel in der Hose war nicht so berauschend aber wen kümmerte es? Die Bedienung kritzelte dem hässlichen Mann am ende doch etwas auf ein stück Papier und der Nordafrikaner zog zufrieden wieder ab, davor aber zog er die Hose wieder etwas runter und zog das Hemd über die Hose. Irgendwie war, nachdem der Araber wegging, nicht mehr viel los. Ich trank mein Kaffee und das Mineralwasser schnell aus, bezahlte und ging.

Gotan Project - La Viguela

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