19
Aug
2012

Reaktionäre Kommunisten und Sozialisten

Das Problem der unteren und mittlerweile auch der mittleren Schichten der Gesellschaft sind nicht mehr die Kapitalisten. Nun ja, das stimmt nicht ganz. Das Problem ist noch immer Kapitalismus was heute nur noch ein anderes, saubereres, schlipps und Krawatte tragendes, sich liberal und demokratisch schimpfendes Gesicht aufgezogen hat und den Menschen nicht erzählt dass er die Armeen, Medien und Bomben dieser Welt hinter sich weisst. Was wir heute in unserer Zeit erleben ist eine komische Art von Demokratie. Es ist eine Demokratie was von den Kapitalisten dieser Welt gehighjacked wurde und hinter die sie sich verstecken damit das ganze ein legitimes Gesicht und Aura erhält.

Sie haben es Geschafft die Werte umzudeuten. Wer heute gegen das kapitalistische System ankämpft wird schnell und wirksam in die Ecke gestellt. Die Masse hat den Köder längst geschluckt und macht sogar mit den Kapitalisten mit. Es reicht nur dass man als Kommunist oder Sozialist abgestempelt wird und schon denkt jeder man sei gegen das freiheitliche System, da werden sofort Fronten aufgebaut wo auf einer Seite die guten, liberalen, freiheitlichen Kapitalisten stehen und auf der anderen stehst du als ein kleiner roter, bolschewiki, ein Utopist, ein überholter Gegner der freiheitlichen Welt. Damit bekämpfen die Kapitalisten die ganze ehrenwerte Idee von Sozialismus und Anarchismus seit Knapp 100 Jahren und das Erfolgreich.

Um den Faden nicht zu verlieren komm ich wieder zurück zu den Problemen der heutigen westlichen Gesellschaften. Ja das grösste Problem sind nicht mehr die Kapitalisten. Das sind die Sieger. Die kennt man, deren marodes, hinterhältiges, ausbeuterisches Wesen sind dokumentiert und mittlerweile haben sie ihre Gegner in soweit eliminiert, verhindert und behindert dass sie nicht mal mehr versuchen ihr Vorhaben und ihr schleimiges Wesen per Propagandaarbeit zu vertuschen. Die Einstellung der snobistischen Dekadenz die immer auf seiten der Reaktion und Kapital war ist in Deutschland ganz klar dokumentiert. Der Satz und die ganz offensichtliche und sogar schon akzeptierte Haltung vonwegen "Eure Armut kotzt mich an" kommt nicht von ungefähr.

Genau, "Eure Armut kotzt mich an" aber genau der in Armut lebende Arbeiter (so muss man es nennen, der Arbeiter ist nicht mehr in der Lage ein gutes leben zu führen) schwenkt seine deutschen Fahnen aus dem Fenster, schmückt seine Autos mit kleinen deutschen Fähnchen jedesmal wenn irgendwelche Fussballmeisterschaften mit deutscher Beteiligung anstehen und lässt sie noch Monate- nachdem die deutschen Mannschaften ein ums andere Mal kläglich gescheitert sind- da hängen. Der Arbeiter, der Arbeitslose, der Kleinhandwerker ist heute der Faschist und der Nationalist der es auch zeigt! Soweit haben die Kapitalisten die Gesellschaft schon gebracht! Ich kenne einfache Teilzeitarbeiter die die FDP wählen!

Die Jahrzehnte andauernde Propaganda in Form von Zeitungsberichten, Fernseher und Radio zeigen ihre Wirkung. Die noch immer bestehende Unzufriedenheit und Wut der einfachen Arbeitern konnte erfolgreich umgelenkt und instrumentalisiert werden. Während die Arbeiter in den 20ern und 30ern ihr Wut und Unzufriedenheit instinktiv gegen die richtigen Übeltäter nämlich gegen die Feudalisten, Grossgrundbesitzer, Grosshänder, Klerus und Blaublütige und somit automatisch gegen Faschismus und übertriebene Nationalismus richteten, richtet sich die Wut der heutigen Masse von Arbeitern und Arbeitslosen -krankerweise- vor allem gegen die die selbst Opfer des Systems sind oder gar nicht in der Gesellschaft fussgefasst haben nämlich Kommunisten, Linke, Sozialisten, Ausländer! Auch ein toller Verdienst der kapitalistischen Gehirnwäsche in den letzten 50 Jahren.

Als 1936 ein Faschist und Falangist Namens Franco versuchte mit Hilfe der Katholischen Kirche und feudalen Grossgrundbesitzern die demokratisch gewählte republikanische Regierung umzustürzen, haben die Arbeiter Spaniens die damals nicht mal soviele möglichkeiten hatten wie diei Arbeiter von Heute, instinktiv gewusst auf welcher Seite sie zu stehen hatten. Sie haben mit Mitsgabeln und Äxte gegen Franco gekämpft und sind getötet worden. Es gab starke kommunistische, marxistische und arnarchistische Gruppierungen die Franco bis zuletzt Parolie geboten haben und von deutschen und italienischen Bomber aus der Luft angegriffen worden weil Faschisten damals zusammenhielten und die Pseudokommunisten unter Stalin die spanische Republik und die anstehende linke Revolution in Spanien unterwandert und alleingelassen haben. Der Arbeiter aber war auf der richtigen Seite, er war in der FAI (der militärische Arm der damals starken anarchististischen Gewerkschaft), er war in der POUM (eine marxistisch-trotzkistische Guerillagruppe die viele gute Männer an der Front gegen Francos Faschisten verloren hat). Es gab internationale Brigaden zusammengesetzt aus Deutschen, Französischen, Italienischen, Kanadischen, Polnischen, Schwedischen, Englischen, Russischen, Belgischen...Arbeiter und Sozialisten die Freiwillig nach Spanien gingen um gegen Franco zu kämpfen. Diese Arbeiter haben Prinzipien entwickelt und haben dafür gekämpft.

Was ist mit den Arbeitern von heute? Welche Prinzipien verfolgen sie denn ausser Fremdenfeindlichkeit, Fussball, Saufen, Nationalismus, Sensationsnachrichten der Bildzeitung, Thekengejaule und die stupide Arbeit die sie verrichten und dabei von Morgens bis Abends nörgeln?

Wo sind die Sozialisten heute? Wo sind denn die kommunisten? Von Anarchisten ganz zu schweigen weill sie ja geschichtlich gesehen sowohl von den Faschisten als auch von den Kommunisten bekämpft und eliminiert wurden obwohl sie hervorragende und ehrliche Kämpfer und Vorkämpfer für die unteren Klassen der Gesellschaft hervorgebracht haben.

Das Problem sind nicht die Kapitalisten, das Problem sind die Pseudokommunisten und Sozialisten die längst zu versteckten Kapitalisten verkommen sind und in den Parlamenten sitzen und tief im innern froh sind dass sie es "geschafft" haben und mit einer gesicherten Rente rechnen können. Da ist keiner mehr willens gegen irgendetwas anzuschwimmen, da ist keiner mehr willens auch mal eine Niederlage in Kauf zu nehmen um die eigenen Prinzipien -sofern sie überhaupt vorhanden sind- nicht mit den Füssen zu treten. Nicht wenige ehemalige Steinewerfer wie Joschka Fischer verloren den Kopf sobald sie sich zwei Paar Anzüge leisten konnten und wurden auf seiten der Kapitalisten gezogen und von angenehmen Seiten der Kapitalismus überzeugt. Bei den so gennanten europäischen Linken in Europa ist kaum mehr ein Profil zu erkennen, kaum einer der nicht Prinzipienlos genug wäre um bei erreichen eines entsprechenden finanziellen Standards, die Seite zu wechseln. In Prinzip warten die heutigen Kommunisten und Sozialisten alle in der Schlange bis ihre Zeit gekommen ist um auf die "payroll" des kapitalistischen Systems zu kommen. Der Arbeiter vegetiert ideologisch vor sich hin und ist heute politisch ganz klar eher rechts als links anzusiedeln. Wofür kämpfen dann die linken Parteien in Deutschland überhaupt,wenn sie nicht die erreichen, ohne die sie eigentlich komplett Bedeutungslos sind?!

Wenn das nicht eine der widerlichsten Arten von Opportunismus ist!

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