24
Aug
2012

Open end honesty...

Er mochte spanischen Weisswein, deutsche Spätburgunder, er war ein Sozialist der mit Anarchie der alten Schule sympathisierte, er wusste dass es letztenendes eine von den Menschen, auf basis des gesunden Menschenverstands akzeptierte Art von Sozialismus seien würde, was die Menschheit retten, das leben lebenswerter und die Menschen zu richtigen Menschen machen würde. Keine Lippenbekenntnisse, kein Lenin, kein Stalin und auch nicht die Pseudosozialisten und Kommunisten der heutigen Zeit. Allerdings war auch er bewusst und unbewusst ein Opfer der Kapitalistischen Lebenseinstellung, er liebte den Konsum von Gütern und Menschen. Er hätte nichts dagegen ein wenig mehr Geld zu haben aber er weiss dass das Geld und dessen enorme Wichtigkeit ein enormes Problem darstellt, er ist der Ästhetik, Schönheit, langen schönen Beinen, anmutige Haltung der Frauen zugetan, er hält nichts von Gott und Religion weil er meint dass ein Gott der weniger Tolerant ist als er selbst es nicht wert sei angebetet zu werden, er ist Grosszügig, hat nie viel von Geld gehalten, wenn man von ihm geld wollte hat er das was er hatte auch geteilt, wurde dabei auch Oft enttäuscht weil er Oft mit leeren Händen dastand und zu Stolz war denjenigen um Hilfe zu bitten denen er oft aus der Patsche geholfen hatte. Die jenigen die seine Hilfe in Anspruch nahmen, haben dann einfach so getan als würden sie seine Not nicht sehen. Er schlief in Bankfilialen, las Dostojewski, bezahlte mit den letzten Rest amerikanischer Dollar die er aus dem USA vor Jahren mitgebracht hatte weil er nicht den Drive hatte in der Bank zu "changen". Wer es nahm war ok, wer es nicht tat, dann war es auch ok, er ging dann und versuchte sein Glück in andere Bars und Restaurants.

Er schlief halb besoffen mit einer Frau und während sie es taten wollte die Frau wissen wie gross sein Schwanz denn ist, er holte sein Ding raus und zeigte ihr das pulsierende Ding und als sie zufrieden war steckte er ihn wieder rein und pumpte bis beide nicht mehr konnten. Am nächsten Morgen fand er bei ihr auf dem Tisch ein Zettel mit ihrer Nummer und die Adresse würde er ja eh kennen...er nahm eine Dusche ging in den Buchladen, las Charles Bukowskis "Der Mann mit der Ledertasche" und rief sie an. Die Frau tat so als würde er ihn nicht kennen. Er legte auf und schickte ihr eine SMS mit seiner Nummer. 2 Tage später rief sie IHN an und dann legte ER auf und das wars dann.

Er las die Geschichte des St. Patrick während es draussen schneite. Die Hörer des MP3 Players waren eiskalt und störten seine Ohren aber die Geschichte nahm ihn mit, er merkte garnicht dass er im freien sass und der Schnee ihn allmählich zudeckte. Er nahm eine kleine Wohnung von einem Lungenkranken alten Mann der soviele Wohnungen hatte dass er längst den Überblick verloren hatte. Er zahlte keine Kaution und auch nur alle zwei Monate Miete und es fiel nicht auf. Er hatte nichts ausser seine Bücher, einen kleinen CD Player und seine Ansammlung von CDs. Meistens Jazz, Blues und klassische Musik. Er schlief in der Wohnung auf dem nackten kalten PVC Boden, drehte dabei die Heizung auf und lehnte sich daran. Franz Liszt, Dostojewskis 6te, Mahlers 5te, Brahms' 3te, Rahmaninovs Piano Konzerte, Korsakows Shahrzad, ...erwärmten seine Tage und Nächte. Am Rande der Existenz mitten in einer sogenannten modernen Industriestaat. Studium ging nur sporadisch vorran weil er arbeiten musste und zwar nicht so wie viele seiner Studienkollegen die zwar auch arbeiteten aber eben nur um ein Taschengeld dazuzuverdienen und nicht um die Existenz zu retten und ein Dach übern Kopf zu haben. Er hätte zwar zum Sozialamt gehen können, und er hat es auch versucht aber ihm wurde gesagt Studenten würden vom Sozialamt nicht unterstützt werden. Man sagte ihm da müssten entweder seine Eltern für seine höhere Ausbildung aufkommen oder er müsse Antrag auf Bafög stellen. Er legte auf. Seine Eltern waren nicht in Deutschland und lebten in einem von Diktatorie und Krieg (immerhin 8 Jahre) erschöpftes, am Boden liegendes Land. Bafög erhielt er nicht weil eben seine Eltern nicht in Deutschland lebten und keine Steuer gezahlt hätten...verdammter Kreislauf. Er sah mit wie die Studienkollegen mit 3er, 5er ja sogar 7er BMWs zu den Vorlesungen kamen, ihre blonden Freundinnen begrüssten und auf dem Mund küssten und bekam mit wie die selben Frauen dann in Mensa und während des Essens IHN anlächelten und ab und an wenn ers drauf anlegte und seine Wut rauslassen wollte, nahm er sie zu seiner Bruchbude, nahm sich was sexuell zu nehmen war und was die Frauen zu geben bereit waren und tat am nächsten Morgen so als wäre nichts. Die Freundinnen kamen, stiegen wieder in den BMWs der reichen Stundenten ein und er ging abends wieder bei der Post bis in den frühen Morgenstunden als Kommisionierer in der Briefniederlassung der Stadt arbeiten...

Er war immer praktisch Nationalitätslos, Patriotismus bedeutete ihm nichts, Fahnen und Flaggen widerten ihn an, Heuschelei der westlichen Welt hatte er mittlerweile kennengelernt. Er lebte damit aber nicht gut, fast nichts schien an ihn abzuprallen. Er hasste jägliche Form von "-ismus". Er fühlte sie wie ein sozialer Kerl der eine ziemlich klare und simple Idee hatte von einer guten menschlichen Welt. Er meinte dass die Welt nicht viel bräuchte um eine gute zu werden. Anständigkeit und bedingungslose Ehrlichkeit würden die Probleme lösen. Zuweilen kam er sich aufgrund seiner Isolation eben WEGEN seines Weltbildes ziemlich simple und simplistisch vor. Er sass sich hin und versuchte sich und die Umwelt zu analysieren um den Fehler bei sich selbst heraus zu finden. Es half nichts. Er fand heraus dass er keinen Fehler begangen hatte ausser sich durch Ehrlichkeit, Naivität, Gradlinigkeit und ja Anständigkeit in Schwierigkeit gebracht zu haben. Die die ihn belächelten waren oft finanziell viel weiter und erfolgreicher jedoch waren sie charakterlich Marode, hatten nicht 1% der Bücher gelesen die er schon in jungen Jahren verschlungen hatte, hatten keine Ahnung wofür sie arbeiteten, für wen sie arbeiteten, sie stellten meistens keine Fragen, und wenn, dann die falschen und die höchst oberflächlichen. Sie waren eigentlich widerlich aber aus welchen Gründen auch immer wurde Widerlichkeit gepaart mit Arroganz, Dummheit, Stumpfheit, aufgesetzte Sinnhaftigkeit, eine plumpe art von Nationalismus, belohnt. Bei Ihnen konnte er noch eindeutig eine art instinktive und irrationale Solidarität mit Deutschland und Deutschtum ausmachen, was sich allerdings nur auf die Nationalmannschaften, deutsche Produkte "Made in Germany" und das stolze aber inhaltslose Gerede über all die grossen Menschen die Deutschland hervorbrachte, reduzierte. Sie sprachen von Schiller und Heine hatten aber nie eine Zeile von dem gelesen was diese Männer geschrieben hatten. Die etwas pfiffigeren unter Ihnen zitierten Kant und Hegel ohne dass sie jemals Kant und Hegel gelesen hätten.

Die Selben stolzen Patrioten wussten genau wann sie wo ein "Objekt" zu kaufen hatten und wie sie das objekt in der Familie vermieten konnten um am Ende nicht nur Steuern zu sparen sondern sogar fast auf Null zu kommen. Deutschland ist gut zu denen die es ohnehin schon geschafft haben. Denen wird Legal Wege geschaffen ihr "Eigentum" zu schützen und zu vermehren und zwar Kosten der kleinen Steuerzahler, die die keinen Einfluss auf die Abfuhr ihrer Steuern haben. Ein guter Steuerberater sei Goldwert sagt man in solchen Kreisen. Er jedoch musste diese Dinge dann immer unter die Lupe nehmen. Nicht absichtlich, es fiel ihm -leider- leicht zwei und zwei zusammenzuzählen um die allgemeine Heuchelei der Menschen in diesem Land auszumachen. Solidarität, Patriotismus, Nationalismus und Heimatliebe zählt hier also nur solange es nicht auf finanzieller Basis abläuft. Wenn die Fussballturniere mit deutscher Beteiligung zu ende sind und die Fahnenschwenkerei ein Ende nimmt, dann fangen wieder die Steuerhinterziehungen an, Mobbing und anschwärzen der Arbeitskollegen, die Ignoranz und Hetze auf den Strassen, die nervöse und unsägliche Huperei hinter den roten Ampeln...wieder die grimmigen Gesichter der Masse auf den Strassen, hier und da mal ein schönes unbesorgtes Gesicht aus der Man allerdings nicht schlau wird und nicht weisst ob sie so lacht weil sie lange gelitten hat und nun meint aufgesetzt unbeschwert lachen zu müssen um die schweren Zeiten vergessen zu machen oder ob die Person es geschafft hat inmitten des wilden Jungles über eine längere Zeit eine ruhige idylische Ecke gefunden zu haben wo die Wölfe sie in Ruhe liessen...

Er lief in den Strassen, oft, lange, las Bücher und fand darin seine unbeschwerte Ecke, schlief bei Frauen die ihn Interessant fanden ohne zu merken dass das was ihn Interessant machte jahrelanger Kummer eines Menschen waren der nicht Dumm war. Er war davon überzeugt dass Kummer einen nicht dummen Menschen für die Aussenwelt interessant macht während man selbst von Innen zerfressen wird. Man zeigt es aber nicht weil man es geniesst Interessant zu sein. Man geniesst es mit nassen Kleidern bei einer netten Frau aus den guten Gegenden der Stadt unterzukommen, guten Sex m warmen Bett zu haben und als eine Art Phänomen angesehen zu werden. Man lässt sich gerne konsumieren, damit der finanziell gut betuchte Teil der weiblichen Gesellschaft ihre "kicks" bekommen während ihre Ehemänner in den 16ten Stock der Commerzbankgebäude in Frankfurt für die finanzielle Sicherheit der "Familie" sorgen...ein Siebener für ihn, ein Cayenne für die Gattin und das herrschaftliche Haus am Hang mit Blick auf die Stadt. Der Gattin reicht das abernicht, sie holt sich einen Vagabunden von der Strasse der genau den Dostojewski gelesen hat den ihr Mann nur vom Namen her kennt und der bei einer flasche Rotwein, Russell und Orwell zitiert von denen ihr Mann nicht die leiseste Ahnung hat.

Er machte sich jedoch keine Illusionen. Frauen sind kalkulierender als Männer und folgedessen vorteilsbedachter und materialistischer. Diese Art Frau würde niemals ihre gesicherte finanzielle Lage aufgeben um mit einen Vagabunden, sei er noch so interessant und intelligent, durchzubrennen. Es war gut wie es war, er Genoss die ihm entgegen gebrachte Achtung und konsumierte die schönen Körper dieser teils wunderschönen Frauen und sie konsumierten die aussergewöhnlichen Stunden an seiner Seite, mit grotesken, belebenden Gesprächen. Manchmal mochten sie es sogar wenn er eine Stunde lang da sass den teuren Rotwein trank, aus dem Fenster schaute und nichts sagte. Auch das kam Ihnen neu und sogar Aufregend vor. Sie kannten oft Mozart und Beethoven, aber wenn er Anfing über Mahler, Tschaikowski, Strawinski, Bruckner, Kogan, Oistrach...zu reden dann glaubten sie einfach nicht dass dieser Typ wirklich auf der Strasse hauste und als Student der Bauingenieurwesen eingetragen war...

Naia Verdejo 2009...ein himmlicher Wein...

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